Obwohl Deutschland als Land der Barzahler gilt, sind auch hierzulande neue Bezahlmethoden auf dem Vormarsch. Besonders das kontaktlose Bezahlen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Doch wie funktioniert die Technik überhaupt, die mittlerweile in vielen EC- und Kreditkarten standardmäßig integriert ist? Wir verraten die wichtigsten Vor- und Nachteile.
Deutschland ist das Land der Barzahler. Während in anderen Ländern digitale Bezahlmodelle schon längst zum Alltag gehören, können sich die Deutschen einfach nicht vom altbewährten Bargeld trennen.
Langsam gerät jedoch auch dieser Mythos ins Wanken: Grund dafür sind kontaktlose und mobile Zahlungsmethoden, mit denen man seinen Einkauf in Sekundenschnelle erledigen kann. Für 2019 wird weiterhin mit enormem Wachstum in diesen Bereichen gerechnet. Wir erklären deshalb den Hype um das kontaktlose Bezahlen und klären die wichtigsten Fakten.
Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen?
Kontaktloses Bezahlen funktioniert über die sogenannte NFC-Funktechnik. Ein Chip in Ihrer Karte ermöglicht dabei eine „Near Field Communication“ (Nahfeldkommunikation). Das erspart Ihnen, die Karte – wie bisher gewohnt – in das Terminal einstecken zu müssen. Stattdessen halten Sie beim Bezahlen Ihre Karte oder Ihr Smartphone mit höchstens 4 Zentimetern Abstand an das Kartenterminal.
Wenn Ihr Einkaufswert unter 25 Euro liegt, müssen Sie weder die Geheimzahl eingeben, noch unterschreiben. Der Einkauf ist somit in Sekundenschnelle erledigt. Kontaktloses Bezahlen ist außerdem mit mobilen Geräten wie Ihrem Smartphone möglich. Dazu benötigen Sie spezielle Apps Ihrer Bank oder von anderen Anbietern wie Apple Pay oder Google Pay.
Wie sicher ist die Technik?
Natürlich gibt es bei neuen digitalen Techniken immer Zweifel an der Sicherheit Ihrer Daten. Grundsätzlich ist kontaktloses Bezahlen aber nicht gefährlicher als die herkömmliche Kartenzahlung. Im Falle eines Verlusts der Karte sollten Sie diese wie bereits üblich schnellstmöglich sperren lassen. Der NFC-Chip überlässt Hackern allerdings ein kleines Schlupfloch. Mit speziellen Apps können sie die Daten von Karten aus unmittelbarer Nähe abgreifen. Darauf sind zwar keine persönlichen Daten gespart, aber Informationen zu Ihrer Karte.
Doch auch für diese (sehr unwahrscheinliche) Masche gibt es einen einfachen Schutz. Sie können sich für etwa 10 Euro passende Schutzhüllen kaufen, die jegliche Funkübertragung blockieren. Wenn Sie zwei kontaktlose Karten im Portemonnaie mit sich tragen, können Sie ebenfalls unbesorgt sein. Auch in diesem Fall ist keine Datenübertragung möglich.
Vorteile und Nachteile
Wir haben für Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile kontaktloser Bezahlung zusammengefasst:
Vorteile:
- Einfaches und schnelles Bezahlen an der Kasse
- Keine PIN-Eingabe oder Unterschrift unter 25 Euro
- Entlastet Händler von Zusatzkosten durch Bargeld
- Erhöht die Attraktivität von Kartenzahlung
- Weltweit in über 63 Ländern möglich
Nachteile:
- Potenzielle Gefahr durch Hackerangriffe
- Erschwerte Kostenübersicht im Gegensatz zum Bargeld
- Bei Einkäufen über 25 Euro kein erheblicher Vorteil zu herkömmlichen Karten
Wer bietet kontaktloses Bezahlen an?
Mittlerweile gibt es auch in Deutschland einen breiten Markt an Anbietern. Fast alle Banken integrieren die NFC-Technik mittlerweile standardmäßig in Ihren EC- und Kreditkarten. Bis Ende 2020 sollen alle Kunden mit diesen Karten ausgestattet sein. Zusätzlich können Sie auch mobile Apps nutzen.
Hier liegt vor allem eine Unterscheidung vor: Entweder Ihre Hausbank bietet eine eigene App an oder Sie nutzen einen Bezahl-Service von Anbietern wie beispielsweise Apple oder Google, die mit verschiedenen Banken oder Bezahldiensten wie PayPal kooperieren.
Übrigens: Fast alle Kassen haben mittlerweile Terminals, die kontaktloses Bezahlen möglich machen. Sie erkennen das am Funkwellen-Symbol, das dem WLAN-Symbol ähnelt.